Vor einer Weile konnte ich endlich das Musical Anastasia in Stuttgart erleben. Für mich war das eigentlich Pflichtprogramm, als Musical-Fan und weil ich den Film mit seiner Musik immer noch gerne sehe, es hat trotzdem eine Weile gedauert, bis ich es ins Stage Palladium Theater geschafft habe.
Gleich vorweg zur Handlung: sie ist noch identisch mit dem Film, d.h. Man muss auch den Film nicht kennen, um das Musical zu verstehen 😉 das Grundthema ist zwar dasselbe, aber ein unübersehbarer Unterschied ist die Tatsache, dass es keinen bösen Zauberer Rasputin gibt, wie im Film. Natürlich braucht Protagonistin Anja dann einen anderen Gegenspieler, der sehr gut getroffen ist und die Handlung bis zum Ende offen gestaltet. Ich verrate jetzt aber nicht, wer der neue Gegenspieler ist 😉 aber soviel so gesagt, wem bisher der Zauberer Rasputin und seine Magie ein Dorn im Auge war, der könnte mit der Musicalfassung sehr glücklich werden. Ich fand die Lösung sehr gelungen.
Da die Handlung nicht identisch mit dem Film ist, ist natürlich logisch, dass auch die Musik nicht eins zu eins übernommen wurde. Es gibt viele neue Lieder, einige aus dem Film wurden nicht übernommen (logischerweise alle mit Rasputin), aber es sind auch viele beliebte Lieder aus dem Film dabei. Allerdings tauchen viele Lieder am anderen Stellen auf, als im Film, so etwa „once upon a December“, das im Film eines der ersten ist, kommt im Musical erst deutlich später. Aber auch die neuen Lieder können durchaus für Gänsehautmomente sorgen 😊
Was mich bei Anastasia überrascht hat, war das Bühnenbild. Der Trend geht ja auch bei Musicals zu weniger einzelnen Bühnenbild und mehr Elementen, die im Laufe des Stückes unterschiedlich verwendet werden. Auch bei Anastasia gibt es so ein Element, eine Fassade, die immer wieder eingesetzt wird. Diese wird mit Leinwänden kombiniert, wodurch das Bühnenbild trotzdem in jeder Szene anders wirkt. Und auch die Bilder auf dem Leinwänden sind sehr gut gemacht und lassen einen doch immer wieder staunen.
Besonders gut gemacht fand ich auch die Kulisse eines Zuges vor eben bewegten Hintergrund. Die Kostüme sind auch sehr ansprechend gestaltet. Einige erinnern tatsächlich sehr an den Zeichentrickfilm, vor allem passen sie allerdings gut zur Geschichte und ihrer Zeit.
Insgesamt war es ein sehr schöner Abend, auch wenn es Anastasia nicht auf meine persönliche Topliste von Musicals schafft.
Dafür freue ich mich schon riesig auf Aladdin 😉