Zur Erstveröffentlichung von „Secret Flowers“ am 15.09. 2018 bei Books2read habe ich zehn Fakten über die Entstehung der Geschichte zusammengestellt, die ursprünglich auf Instagram veröffentlich wurden. Hier noch einmal die vollständige Auflistung:

#1 Die Idee zu der Geschichte kam mir auf einer Zugfahrt

Die Idee zu der Geschichte kam mir auf einer Zugfahrt.

Tatsächlich habe ich von 2014 bis 2016 kaum geschrieben, weil sich in dieser Zeit mein Leben sehr um mein 2015 geborenes Töchterchen drehte. Im August 2016 war ich für eine Nacht ohne Mann und Kind nach Füssen verreist und habe tatsächlich das erste Mal wieder geschrieben. Damals wollte ich eigentlich das Manuskript zu „Millionaire wanted“ überarbeiten, aber auf der Zugfahrt zurück von Füssen nach Stuttgart habe ich stattdessen ewig aus dem Fenster gesehen.

Ich wollte etwas Neues anfangen und begann dann irgendwann einfach aufzuschreiben, was ich aus dem Fenster sehen konnte : grüne Wiesen, grüne Wälder, grüne Felder… und plötzlich war ich bei grünen Augen. Daraus entstand sofort die erste Szene. Die es auch in etwas veränderter Form ins E-Book geschafft hat. Danach habe ich lange an der Handlung gearbeitet und im August 2017 begonnen, den ersten Entwurf zu schreiben. So und alle, die bis hierhin gelesen haben, werden jetzt mit einigen Sätzen aus dieser ersten Szene belohnt (oder gestraft, wie man es nimmt) :

Es gibt so viele Farben.

So viele Arten von Grün. Neongrün schmerzt beinahe in den Augen, Rauschende-Blätter-Im-Wind-Grün dagegen wirkt beruhigend.

Und dann ist das noch Thomas-Augen-Grün, das leuchtet wie eine Wiese in der Sommersonne und geheimnisvoll ist wie ein undurchdringlicher Nadelbaumwald.

Ich mag dieses Grün. Es lässt mich alles um uns vergessen, sogar wie unangemessen unsere Beziehung ist. Vielmehr, die Beziehung, die ich gerne hätte.

[…]

#2 Ich wollte schon immer einen Seerosenteich.

Dieser Wunsch scheitert seit meiner Kindheit am Platzmangel. Ich bin mitten in Stuttgart aufgewachsen, wo die wenigsten Wohnungen über einen Garten verfügen. Aber meine Mutter hat einen Hinterhof über die Jahre in eine grüne Oase verwandelt. Nur ein Seerosenteich war leider nicht machbar… Stattdessen hatten wir später eine einzelne Seerose in einem mit Wasser gefüllten großen Blumenkübel.

Da ich heute immer noch keinen richtigen Seerosenteich habe, habe ich meinen Wunsch einfach auf meine Protagonistin Maren übertragen.  In dem neuen Roman spielen daher ein paar Szenen an einem Seerosenteich 😊

#3 Die Geschichte hat sich im letzten halben Jahr sehr verändert.

Eigentlich hatte ich von Anfang an eine sehr genaue Vorstellung von der Geschichte und habe die erste Fassung auch schnell runtergeschrieben.  Anfang 2018 wollte ich die Geschichte dann überarbeiten und kam auch super voran, bis ich dann im zweiten Kapitel eine Idee hatte… Danach habe ich den Plot umgeschrieben, fast jede Szene abgeändert und das Ende komplett neu geschrieben. Es sind mehr als 20.000 Worte neu hinzugekommen und sehr viel davon spontan. (im Gegensatz dazu lief bei „Millionaire wanted“ alles von Anfang bis Ende nach Plan) 

Ich mag die Geschichte inzwischen sehr und bin deshalb sehr gespannt, was ihr dazu sagt 😊 Ganz ehrlich mag ich mich auch jetzt noch nicht so recht von Maren und Thomas trennen. Ich würde deshalb Neons Fortsetzung nicht ganz ausschließen wollen.

#4 Die Handlungsorte sind inspiriert von meiner letzten Englandreise.

Die Geschichte spielt in England, in Raum Manchester und in London.

Tatsächlich habe ich vor einigen Jahren eine Reise erst nach London und dann über Manchester in den Lake District gemacht. Als mir die Idee zu „Secret Flowers“ kam, wusste ich sofort, dass Maren aus der Gegend um den Lake District stammen muss – oder zumindest stark davon beeinflusst ist. Auch London hat großen Eindruck auf mich gemacht, deshalb fand ich es toll, diese Erinnerungen in eine Geschichte einfließen zu lassen. Weckt aber natürlich auch Sehnsucht 😉

#5 Zum Namen der Protagonistin hat mich ein Manga inspiriert.

Wenn ich an einer neuen Geschichte arbeite sind die Namen für mich manchmal eine große Herausforderung. So lange ich nur grobe Ideen notiere setzte ich oft nur Variablen wie X, Y oder Z ein, bis mir der richtige Name für die Charaktere einfällt.

Bei Secret Flowers waren mir einige Namen sofort klar : Thomas, Oscar, Caroline beispielsweise. Aber für die Protagonistin wollte mir lange nichts passendes einfallen. Sie hieß dann tatsächlich eine Zeit lang Bianca, aber es wollte einfach nicht passen. Dann habe ich zufällig ein Manga gelesen, in dem die Protagonistin „Maron“ heißt. Die Geschichte liebe ich schon lange und lese sie seit meiner Jugend etwa einmal im Jahr.

Als ich dann später wieder an das Manuskript von Secret Flowers ging, sah ich so viele Gemeinsamkeiten in der Persönlichkeit meiner Protagonistin mit jener „Maron“, sodass der Name Maren plötzlich feststand, obwohl sie beiden eigentlich auch sehr verschieden sind. Es dürfte der schwierigste Namensfindungsprozess in meiner bisherigen Schreiblaufbahn gewesen sein 😊

#6 In „Secret Flowers“ spielt ein Fachgebiet eine Rolle, für die ich beinahe mein Studium abgebrochen hätte. 

Im Laufe meines Studiums musste ich einige Praktika absolvieren. Nach dem ersten Semester war ich deshalb fünf Wochen lang in einer medizinischen Dokumentationsstelle mit Schwerpunkt auf Krebserkrankungen.

Dort habe ich viel auch mit dem verschiedenen Softwareanwendungen im Krankenhaus und vor allem mit dem Papierkram bei der klinische Stusien zu tun gehabt. Ich fand dieses Gebiet so spannend, dass ich tatsächlich überlebt habe, mein Studium (Bibliotheks- und Informationsmanagement) abzubrechen und stattdessen medizinische Informatik zu studieren. Tatsächlich wollte ich früher durchaus Programmiererin werden und habe deshalb unter anderem C++ und Java Script gelernt. Im folgenden Semester habe ich aber schnell die Liebe zu Bibliotheken wieder gefunden und bin dabei geblieben.

In „Secret Flowers“ habe ich trotzdem diesen Teil von mir wiederbelebt, der von der Technik im Medizinumfeld fasziniert ist.

#7 Der Traum vom Mann, der mit ins Theater geht

Diesen Traum habe sicher nicht nur ich 😉

Also ich gehe in der Regel mit meiner besten Freundin ins Theater, mein Mann verzichtet gerne.  Aber gerade in romantischen Musicals wünscht man sich ja gelegentlich dann doch, dass der Mann mitkommt. Maren hat in „Secret Flowers“ auch das Glück ins Theater zu dürfen, allerdings ist die über ihren Begleiter eher gespaltener Meinung… 

#8 Marens Einfluss verdanke ich dieses Jahr meinen blühenden Balkon. 

Eigentlich hatte ich als Kind ein Händchen für Pflanzen. Zum Leidwesen meiner Mutter galt das besonders Kastanienbäumen, die ich in unserem Hinterhof in der Stuttgarter Innenstadt in jeden verfügbaren Blumentopf gepflanzt habe. Einer davon hält sich immer noch…

In der ersten eigenen Wohnung hatte ich allerdings gar keinen grünen Daumen. Abgesehen von Orchideen hat bei mir eigentlich nichts überlebt. Seit einer Weile gibt es in meinem Kopf nun ja eine Maren, der zuliebe ich mich auch wieder mehr mit Gartenarbeiten beschäftigt habe. Inzwischen trägt das tatsächlich auch Früchte. Dass auf unserem Balkon dieses Jahr so ziemlich alles blüht, verdanke ich sicher auch Maren 😊 so verändert die Geschichte das Leben der Autorin… 

Bei meinen Balkonpflanzen bemühe ich mich nun vor allem, bienenfreundliche Pflanzen zu kaufen und säen. Bisher öfters dazu führt, dass Besucher und Nachbarn irritiert meine Blumentöpfe anstarren : warum hast du Schafgabe auf dem Balkon? Woher kommen denn die ganzen Kornblumen?

#9 Eigentlich hatte ich die Geschichte aufgegeben. 

Ganz ehrlich hatte ich mit der Geschichte eigentlich schon abgeschlossen. Die Rohfassung war zu kurz und irgendwie nicht ganz rund.

Dann entdeckt ich Sweek und entschied mich, die Geschichte nochmal zu überarbeiten und hochzuladen. Tatsächlich hatte ich dann im Laufe der Überarbeitung eine Erleuchtung und es kamen über 20.000 Wörter neu hinzu. Außerdem gab es positives Feedback von den ersten Lesern, sodass ich mich aufraffte, doch auf Verlagssuche zu gehen. Es folgte noch eine Überarbeitung, sowie ein Lektorat und inzwischen hat sich die Geschichte wirklich nochmal gewandelt. Vielleicht sollte ich jetzt eigentlich so tun, als wäre ich von Anfang an, von meinem Text überzeugt gewesen, und hätte nie gezweifelt. Aber das wäre gelogen und ich fände es schrecklich anderen vorzumachen, dass es perfekte Rohfassungen gibt.

Das soll also auch an diejenigen, die gerade erst ihre erste Geschichte schreiben, eine Aufmunterung sein. Den eigenen Text vorübergehend fürchterlich zu finden, gehört dazu. Dafür gibt es Überarbeitungen 😉

#10 Das Notizbuch zur Geschichte war ein Abschiedsgeschenk ehemaliger Kollegen. 

Diese Tatsache hat vielleicht wenig mit der Geschichte zu tun, aber viel mit mir als Autorin.

Bis 2015 habe ich in einer großen Bibliothek gearbeitet. Es war meine erste Stelle nach dem Studium und ich war wirklich gerne dort. Aber das war mit täglich vier Stunden Reisezeit verbunden. Im Februar 2015 kam meine Tochter zur Welt und da ein Umzug nicht in Frage kam, musste ich dann Abschied von dieser Bibliothek und den liebgewonnen Kollegen nehmen. Zum Abschied schenkten meine engsten Kollegen sie mir ein Notizbuch und einen Kugelschreiber.

Logischerweise habe ich dann auch zu diesem Notizbuch gegriffen, als ich im Sommer 2016 wieder angefangen habe, zu schreiben. (nach der Geburt meiner Tochter war dafür keine Zeit) Das heißt tatsächlich auch, dass „Secret Flowers“ mein erstes Werk nach der Babypause ist. „Millionaire wanted“ ist zwar erst 2017 erschienen, allerdings die letzte Geschichte, die ich vor der Babypause geschrieben habe.