Hier habe ich einige der Goaltracker zusammengetragen, die ich für meine Schreibprojekte in den letzten Jahren angelegt habe. Am Anfang ist es mir schwer gefallen, festzulegen, was es festhalten will und wie ich das tue, aber im Laufe der Zeit habe ich mein System gefunden.

Zu jedem Goaltracker habe ich versucht, zu erklären, was ich mir dabei gedacht habe, und habe auch ehrlich dazugeschrieben, ob diese Planung so aufgegangen ist.

Einer der erste Goaltracker war der zum Lektorat von Sing my Lovesong.

Der Violinschlüssel links steht für den Gesamtfortschritt. Ich habe jeden Tag einen Teil davon in einer anderen Farbe ausgemalt. Jede Note steht für einen Tag, ausgemalt habe ich sie in derselben Farbe, die ich an dem betreffenden Tag für den Violinschlüssel verwendet habe. Jeden Notenlinie steht für einen bestimmten Anteil des Manuskripts, je nachdem in welchem Seitenbereich ich am den Tag gearbeitet habe, habe ich die Noten positioniert. Man sieht also, dass ich das Manuskript von Anfang bis Ende bearbeitet habe, das klingt zwar logisch, aber in der Vergangenheit habe ich durchaus auch schon Manuskripte bearbeitet, bei denen ich immer wieder zurückgesprungen bin.

Der Goaltracker war eine spontane Eingebung und daher nicht besonders ausgeklügelt, hat dafür aber gut funktioniert.

Der Goaltracker zum Lektorat von Rockstar Sins war ähnlich gestaltet. Eine Gitarre (eine künstlerische Meisterleistung 😂)  für den Gesamtfortschritt, diese haben ich vorab in Abschnitte zu je fünf Seiten eingeteilt und dann alle paar Tage entsprechend den aktuellen Stand angemalt.

Auf der anderen Seite jeweils eine Kerze für jeden Tag der Bearbeitungsphase. Die Kerze habe ich entsprechend der Anzahl überarbeiteter Seiten angemalt. Jede Farbe habe ich vorab einer bestimmten Anzahl Seiten zugeordnet (siehe unterer Bereich). Zusätzlich habe ich jeden Tag notiert, welche Seiten ich bearbeitet habe.

Insgesamt war ich mit diesem Goaltracker zufrieden, nur die Gitarre als Ausmalmotiv für den Gesamtfortschritt war nicht wirklich geeignet. Jeden Tag einen schmalen Streifen auszumalen war unpraktisch, deshalb habe ich späteren Trackern die einzelnen Abschnitte nicht mehr in Reihen sondern in Kacheln o. ä. Angeordnet.

Der Goaltracker zum ersten Entwurf von Roots ist einer meiner Favoriten. Im oberen Bereich habe ich anfangs drei Herzen gezeichnet und in Abschnitte zum Ausmalen eingeteilt. Jeder Abschnitt entspricht 1000 Wörtern. Im Laufe der Zeit habe ich noch zusätzliche Herzen ergänzt. Ich habe versucht, die Farbe, mit der ich die Abschnitte ausmale, jeden Tag zu wechseln, sodass sichtbar wird, an welchen Tagen mehr oder weniger geschrieben wurde.

Anfangs habe ich auch markiert, welche Bereiche zu welchem Tag gehören, das war allerdings eher unpraktisch. Stattdessen habe ich unten eine Übersicht angefügt mit dem täglichen Wordcount. Die Farbe entspricht jeweils der Farbe, die ich am diesem Tag zum Ausmalen verwendet habe.

Insgesamt war dieser Goaltracker schnell gestaltet und gut zu pflegen, außerdem war er flexibel. Er ließ sich gut erweitern und war nicht auf eine bestimmte Anzahl von Tagen ausgelegt.

Einer meiner ersten Goaltracker war der zur ersten Überarbeitung von Rockstar Sins 2. Auch hier hatte ich ein Symbol, zum täglichen Ausmalen, allerdings habe ich vorab nur eine grobe Einteilung in drei Abschnitte gemacht von je 50 Seiten gemacht.

Ich habe jeden Tag einen Teil ausgemalt, die Farbe habe ich entsprechend der Zuordnung im unteren Teil gewählt. Wie groß der Bereich war, den ich ausgemalt habe, habe spontan entschieden. Meistens habe ich farbig dazu notiert, welcher Bereich welchem Tag entspricht.

Der Goaltracker ist relativ spontan entstanden, war aber gut zu führen.

Der Goaltracker zur Rohfassung eines neuen Manuskripts. Der Tracker ist kaum ausgemalt und das Projekt ist auch nicht beendet, sondern pausiert.

Die Gitterstäbe im oberen Bereich waren für den Gesamtumfang des Manuskripts gedacht, hier habe ich je 1000 Wörter ein Kästchen zum Ausmalen vorbereitet. Im Unteren Teil habe ich eine Mauer vorbereitet, davon wollte ich jeweils einen Stein ausmalen für jeden Tag, an dem ich mein selbst gesetztes Ziel von 1667 Wörtern erreicht habe.

Der Goaltracker ist nicht so wirklich zum Einsatz gekommen und rückblickend denke ich, es war ein Fehler, den Tracker in Grau zu konzipieren. Ich denke, etwas Buntes hätte mich vielleicht eher motiviert.

Dieser Goaltracker gehört zu einem meiner Fantasyprojekte und ist einer meiner Liebsten. Links der Baumstamm steht für den Gesamtfortschritt, unterteilt in Bereiche für je 1000 Wörter. Daneben habe ich Blumen vorgezeichnet und jeden Tag eine ausgemalt, wenn ich an dem Projekt gearbeitet habe – unabhängig davon, wie viele Wörter ich pro Tag geschrieben habe.

Der Tracker war schnell gestaltet und hat Spaß gemacht. Ich konnte alle Informationen unterbringen, die mir wichtig waren, und er passt thematisch gut zur Geschichte, deshalb ist er mein bisheriger Favorit.


Es gibt noch einige Goaltracker mehr, aber es zeigt sich doch ein gewisse Linie: Ich habe immer einen Bereich, in dem ich den Gesamtfortschritt festhalte, weil ich gerne auf einen Blick sehen will, wo ich stehe. Zusätzlich halte ich auch oft fest, wie viel ich an den einzelnen Tagen geschafft habe. Als eher ungünstig hat es sich erwiesen, mir einen festen Zeitrahmen zu setzten oder eine bestimmte Länge – beides werde ich in Zukunft so gestalten, dass es leicht erweiterbar ist. Auf jeden Fall werde ich weiterhin mit Goaltrackern beim Schreiben arbeiten und ich werde hier sicher auch irgendwann ein Update dazu schreiben. (Es gibt schließlich nicht den einen richtigen Weg, sondern es ist ein ständiges Experimentieren und Dazulernen)