In den vergangenen Blogbeiträgen habe ich allgemein über das Bullet Journal geschrieben. Begonnen habe ich damit allerdings vor allem wegen des Schreibens. Heute soll es hier deshalb um die Goaltracker fürs Schreiben gehen.

Im Laufe der letzten Jahre habe ich vor allem durch den NaNoWriMo gemerkt, wie motivierend es für mich ist, mir feste Schreibziele zu setzen und festzuhalten, ob ich diese auch erreiche. Anfangs habe ich dazu vor allem die App Writeometer verwendet, die ich in einem eigenen Beitrag vorgestellt habe. Aber gerade beim Lektorat oder Überarbeitungen konnte die App mir nicht helfen.

Hier kam mir die Idee, mit einem Goaltracker zu arbeiten. Vorlagen für Schreibtracker habe ich leider keine gefunden, also habe ich eigene Tracker entworfen. Zuerst habe mir überlegt, was ich festhalten will und bin auf verschiedene Fragestellungen gekommen :

  • Wie viele Wörter schreibe ich täglich?
  • Erreiche ich mein (selbst gesetztes) tägliches Wortziel?
  • Wie viele Seiten / Szenen / Kapitel überarbeite ich pro Tag?
  • Wie weit bin ich von meinem Gesamtziel entfernt?
  • An wie vielen Tagen pro Woche / Monat arbeite ich an meinem Projekt?
  • Wie viele Wörter schreibe ich beim Überarbeiten neu?
  • Wie lange bleibt mir noch bis zur Deadline?

Da ich anfangs den Schreibprozess hauptsächlich mit Writeometer verfolgt habe, habe ich mich bei den Goaltrackern zunächst auf Überarbeitungen und Lektorate beschränkt. Ich wollte immer vor Augen haben, wie weit ich von meinem Gesamtziel noch entfernt bin, auch um abschätzen zu können, wie lange ich noch brauche.

Dazu habe ich mir ein Symbol überlegt, das zur jeweiligen Geschichte passt (z. B. Eine Seerose für Secret Flowers). Das habe ich gezeichnet und das Bild in Abschnitte eingeteilt, die ich einem bestimmten Anteil des Manuskripts zugeordnet habe. (Bei Secret Flowers je ein Blütenblatt für zehn Manuskriptseiten) Nach und nach male ich so das ganze Bild aus.

Es ist ganz praktisch, wenn man das Symbol so gestaltet, dass leicht abgebaut werden kann. (manchmal entstehen ja plötzlich neue Szene) inzwischen gestalte ich die Goaltracker für Überarbeitungen usw. meist so, dass ich einerseits festhalte, wie viel von gesamten Manuskript ich bereits geschafft habe, oft erfasse ich aber auch zusätzlich wie viel ich an jedem einzelnen Tag bearbeitet habe.

Beim Schreiben neuer Manuskripte, will ich einerseits festhalten, wie viele Wörter ich pro Tag schreibe, andererseits wie viele ich insgesamt geschrieben habe. Auch dabei arbeite ich meist mit einem Symbol für die Geschichte, das ich in Stücke einteile, die jeweils für 1000 Wörter stehen.

Allerdings ist es natürlich schwer vorherzusagen, wie viele Wörter die Rohfassung umfassen wird, deshalb versuche ich Symbole zu verwenden, die ich bei Bedarf erweitern kann. Etwa Blumen, wo ich einfach noch ein Blütenblatt ergänze.

Wenn ich es ruhiger angehen lasse, setze ich mir kein festes Schreibziel, sondern nehme mir nur vor, täglich zu schreiben. Dann teile ich das Symbol entsprechend der Tage in Stücke ein und male immer aus, wenn ich am einen Tag geschrieben habe. Dabei verwende ich verschiedene Farben für die Zahl der geschriebenen Wörter.

Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, lege ich einen zusätzlichen Blogbeitrag mit Beispielen meiner Goaltracker.

Was bringt das ganze?

In erster Linie mache ich das für mich. Es ist  inzwischen ein festes Ritual, jeden Abend zu schauen, wie viel ich geschrieben habe. Anfang des Monats verschaffe ich mir Klarheit, welches Projekt Priorität hat, setze mir ein Ziel und rechne oft auch aus, wie viel ich jeden Tag machen muss, um das Gesamtziel zu erreichen. Wenn mich jemand fragt, wie lange ich noch für ein Manuskript oder Lektorat brauche, kann ich das anhand der Goaltracker gut abschätzen. Ob ich dadurch insgesamt mehr oder schneller schreibe, habe ich bisher nicht feststellen können.