In meinen Worten …
Das Netz ist voll von beeindruckenden Bildern bunter und liebevoll gestalteter Bullet Journals. Viele sind fast schon Kunstwerke, die ich mir oft neidisch angeschaut habe. Deshalb habe ich angefangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Was ich hier zusammengestellt habe, basiert größtenteils auf dem ursprünglichen Bullet Journal System von Ryder Caroll, aber auch auf vielen anderen Quellen.
Ein Bullet Journal ist ein selbstgestalteter und an die eigenen Bedürfnisse angepasster Planer. Verwendet wird er gerne als eine Art Kalender oftmals in Verbindung mit Elementen, die eher an ein Tagebuch erinnern, also dazu den eigenen Tag zu reflektieren und zu dokumentieren (beispielsweise durch Stimmung Tracker). Jeder Anwender überlegt sich selbst, was er im Bullet Journal organisieren, planen und festhalten will. Daher gibt es nicht das eine Bullet Journal, sondern viele verschiedene Varianten. Ich beispielsweise notiere Termine, To-Dos, meine Schreibprojekte, meinen Putzplan, verschiedene Ziele und mein Leben.
Klassisch fängt man mit einem leeren Notizbuch an, gut eignet sich dazu „dotted“, also kleine Punkte statt Linien oder Karos. Diese sind eine gute Grundlage zum Zeichnen und Schreiben. Anfangs habe ich mich damit schwer getan, aber inzwischen ziehe ich dotted anderen Varianten vor.
Seinen Namen verdankt das Bullet Journal wohl den Bullet Points. Mit ihnen werden stichpunktartig Aufgaben und Termine aufgelistet in Monats- und Tagesübersichten. Ergänzt wird das oft durch Listen und Tracker, die einem helfen, Dinge zu organisieren oder sich selbst besser kennenzulernen und Gewohnheiten zu verändern.
Damit man alle Listen und Übersichten im Bullet Journal jederzeit wieder findet, erstellt man Am Anfang einen Index, ein Inhaltsverzeichnis, das sich nach und nach füllt, z. B. auf welcher Seite man seine Neujahrsvorsätze findet oder wo der Monat April beginnt. Dazu ist es allerdings auch notwendig, dass man die Seiten im Bujo sorgfältig nummeriert. (ich verwende selbst keinen Index, sondern Lesezeichen, dazu mehr im nächsten Artikel)
Auf den ersten Seiten legt man auch den Key an. Auf dieser Seite dokumentiert man seine eigene Symbolsprache für das Bujo. Ich zum Beispiel trage „To-Dos“ mit einem leeren Quadrat ein. Habe ich mit der Erledigung begonnen, schraffiere ich das Quadrat, bin ich fertig, male ich das Quadrat aus. Termine dagegen sind mit Kreisen gekennzeichnet.
Da man das Bujo meist nicht gleich für ein ganzes Jahr vorbereitet, benötigt man auch Raum, um Termine in der ferneren Zukunft zu notieren. Dazu dient das Future Log. Es ist eine Jahresübersicht, in der man auch Termine und Aufgaben Monate im Voraus notieren kann, beispielsweise Arzttermine, Geburtstage, Familienfeste. Die Termine übernimmt man dann in die entsprechende Monats- oder Wochenübersicht, wenn man diese anlegt.
Als nächstes kommt die Monatsübersicht des aktuellen Monats. Dabei wird der ganze Monat auf ein oder zwei Seiten dargestellt, allgemeine To-Dos und Termine werden kurz notiert. (auch darauf verzichte ich meist)
Schließlich kommen die Tagesübersichten. Man kann ganz einfach jeden Tag das Datum als Überschrift nehmen und alle Termine und To-Dos darunter schreiben. In dem Fall reicht es aus, am Abend die Überschrift des nächsten Tages anzulegen und bekannte Aufgaben zu notieren. Allerdings kenne ich es von den meisten eher so, dass sie für eine Woche im Voraus eine Doppelseite gestalten, ähnlich wie in einem Kalender.
Darüber hinaus gibt es viele tolle Ideen, was man noch in das Journal aufnehmen kann und wie man es gestalten kann. Beliebt sind beispielsweise Habit Tracker, dabei geht es darum positive Gewohnheiten in den Alltag einzubauen, beispielsweise Sport machen, auf Alkohol oder Süßigkeiten verzichten, mehr Wasser trinken… Man notiert im Tracker jeden Abend, welche dieser neuen Wunschgewohnheiten man umgesetzt hat. So hat man den eigenen Fortschritt vor Augen und motiviert sich selbst. Auch der Selfcare Tracker funktioniert nach diesem Prinzip dabei liegt der Fokus darauf, herauszufinden, wie man besser auf sich selbst achten kann, dazu notiert man beispielsweise wie man sich fühlt oder wie man geschlafen hat. Auch Listen werden gerne mit ins Bujo aufgenommen, etwa Listen mit gelesenen Büchern, gesehenen Filmen, besonders ansprechenden Liedern usw.
Persönlich arbeite ich oft mit Goaltrackern, bei dem man sich ein Ziel setzt und Wegmarken für das Erreichen des Ziels setzt.
Und natürlich kann man auch auf Elemente verzichten, die man nicht benötigt. Das Bullet Journal ist ja kein Selbstzweck: man führt kein Bullet Journal, um ein Bullet Journal zu führen, sondern man will sein Leben organisieren oder etwas anderes erreichen.
Im nächsten Blogbeitrag gehe ich darauf ein, wie ich das Bullet Journal System für mich angepasst habe 🙂